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Father forgive – Vater vergib

Aus diesem Gebetsruf Jesu am Kreuz entstand später das große Versöhnungsgebet von Coventry, das an vielen Orten der Welt in den Nagelkreuzzentren gebetet wird.

Unserer Kirche »Alte Pfarrkirche zu den vier Evangelisten« wurde am 14. Oktober 1962, ein Jahr nach dem Bau der Berliner Mauer, das Nagelkreuz der Kathedrale von Coventry durch den damaligen Propst Williams verliehen. Am gleichen Tag wurde auch dem Kirchenkreis Tempelhof das Kreuz als Wander-Nagelkreuz verliehen. Inzwischen ist das Kreuz dauerhaft in der Martin-Luther-Gedächtnis-Kirche zu Hause. Im Geist der Versöhnungsarbeit der Kathedrale von Coventry wurden somit durch den eisernen Vorhang hindurch zwei Gemeinden in Ost- und Westberlin miteinander und mit Coventry verbunden.

Der Geist des Friedens und der Versöhnung verschaffte sich in unserer Gemeinde Raum durch die vielfältigen Kontakte nach Coventry und durch die Arbeit des Friedenskreises Pankow in der DDR auch gegen einen erheblichen staatlichen Widerstand.

Seitdem verkündigen wir und leben wir hier in Pankow mit dem besonderen Auftrag der Versöhnung. »Versöhnen – nicht vergelten«, das ist unser Motto in unserer langen Friedens- und Versöhnungsarbeit seit 1962. Auch wenn dies nicht immer leicht war und ist, bleibt es unser ernsthaftes und herausforderndes Anliegen.

Heute ist die Mauer weg und wir leben in einem geeinten Europa. Das ist ein Grund zur Freude und zum Danken.

Nach wie vor aber fühlen wir uns dem Friedens- und Versöhnungsgedanken verpflichtet und sehen mit Sorge wie sich nationalistische und rassistische Gedanken bei uns in Deutschland und in Europa wieder breit machen.

Das Coventrygebet