Erntedank mit Christenlehre-Kindern
„Ich hatte vergessen, wie schön Sonntagsgottesdienst sein kann!“.…
… und „Der Gottesdienst hat mich wieder total geerdet. Danke!“
Was war geschehen?
Am 3. Oktober hat die Gemeinde Alt Pankow mit einem Familiengottesdienst Erntedank gefeiert.
Und es wurde einfach „Danke“ gesagt.
Bei der Vorbereitung war Renate Wagner-Schill und Lilli Mutzke schnell klar, dass „Danke“-sagen schwer fällt. Wofür und warum, wenn doch der Alltag allzu oft dem „Danke“ ein „aber“ hinzufügt.
Beim Treffen im Christenlehreraum des Gemeindehauses waren die Ergebnisse der letzten Wochen zu sehen: die Welt, Planeten, Pflanzen, Tiere und Menschen – es ging ja thematisch um „Schöpfung“ und es gab eine Vielzahl von den Kindern gebauten Kirchen.
Die Welt so wie sie Gott uns anvertraut hat und die Vorstellungen der Gestalt von Kirche aus der Sicht der Kinder der eigenen Gemeinde – und so war der Bogen für diesen Gottesdienst gespannt.
Renate Wagner-Schill bastelte, plante und organisierte. Lilli Mutzke entwickelte mit den Kindern eine Klangcollage zur Schöpfungsgeschichte. Gelesen wurde diese aus der „Bibel für Kinder und alle im Haus“. Und zu jedem Schöpfungstag gab es Klänge und Geräusche. Am, um, auf und über dem Taufstein entstand dazu die „Schöpfung“. Ein wundervolles Schaubild vom Chaos hin zur Welt mit allem, was Gott in sechs Schöpfungstagen geschaffen hat.
Die Kinder haben Musik gemacht, Geräusche für jedes Werk und sie haben aufgebaut, angeordnet, sortiert und so die Geschichte klanglich und anschaulich erlebt und für alle Gottesdienstbesucher erlebbar gemacht. Und sie haben Spaß gehabt, gestaunt und beobachtet. Und wenn sich ein Kind erst beim 3. oder 4.Schöpfungtag nach vorne getraut hat, dann fand sich immer noch ein Paar Kastagnetten oder eine Trommel, um mitzumachen und dabei zu sein.
Kein Zweifel: allen war klar, dass diese Geschichte einen Antwortgeschichte auf die große Frage nach dem „Woher“ unserer Welt ist. Aber sie erzählt auch ohne Urknall sehr genau von der Entwicklung des Einen aus dem Anderen. Und sie gibt uns Menschen eine Antwort auf die Fragen nach dem „Warum“ und „Wozu“.
Michael Hufen hat das in seiner kurzen Predigt noch einmal beschrieben. „Siehe es war sehr gut!“ Diese, unsere Welt als gute Schöpfung Gottes hat alles, was wir Menschen zu einem guten Leben mit unseren Mitmenschen brauchen. Und sie bietet uns mit dem Ruhetag auch noch die Möglichkeit, inne zu halten, in Ruhe und ohne Hektik zurück und nach vorne zu schauen. Und wir können in der Gemeinschaft des Gottesdienstes uns vergewissern, dass unser Glaube eine Antwort auf die Fragen nach dem Sinn unseres Lebens und die Herausforderungen des Zusammenlebens gibt.
Gemeinsam feiern, gemeinsam „Danke“ sagen für das was ist und dabei unsere unterschiedlichen Vorstellungen über die Gestalt dessen, was werden kann und soll, miteinander teilen und daraus Kraft für das Kommende schöpfen – das haben viele der Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesucher als schön – ja als Grund, „Danke“ zu sagen – empfunden.
Zu jedem Gottesdienst gehört natürlich Musik. Begleitet wurden die Lieder von Matthias Wilke am Klavier und Nele Yang mit der Gitarre. Matthias Wilke gab mit dem Vor-und Nachspiel an unserer Orgel – auch die ein Grund für ein riesiges „Danke“ – dem Gottesdienst einen festlichen Rahmen und brachte uns alle in Bewegung, die „Schöpfung“ rund um den Taufstein und die von Renate Wagner-Schill wunderbar präsentierten „Schöpfungen“ und Kirchen der Christenlehrekinder unter den Emporen anzuschauen.
Gesammelt haben wir in diesem Gottesdienst für die Suppenküche des Franziskanerklosters in der Wollankstrasse. In den vergangenen Monaten hat die Zahl der Menschen, die dort ein warmes Mittagessen bekommen, deutlich zugenommen.
„Und siehe es war sehr gut!“