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Die Volksrepublik China ist als große Macht auf die internationale Bühne zurückgekehrt. China und die USA sind heute die beiden einzigen weltpolitischen Akteure, deren Handeln potenzielle Auswirkungen in jedem Teil der Welt haben kann. Chinas (Wieder-)Aufstieg seit dem Beginn der Reform- und Öffnungspolitik Deng Xiaopings (1978) vollzog sich weitgehend im Rahmen und nach den Regeln der bisherigen internationalen Ordnung. Seit dem Amtsantritt Xi Jinpings (2013) ist das Land innenpolitisch autoritärer und repressiver geworden. International tritt China selbstbewusster auf und will zum 100. Jahrestag der Staatsgründung 1949 die Gleichrangigkeit mit der Weltmacht USA in allen Bereichen erreichen. Während Chinas Aufstieg im Westen inzwischen vorwiegend als Gefahr betrachtet wird und einflussreiche Kreise in den USA einen Krieg für unausweichlich halten, werden viele Positionen der Volksrepublik von Staaten des Globalen Südens geteilt. Welche außenpolitischen Ziele verfolgt die Volksrepublik, welche innenpolitischen Bedingungen begrenzen ihren Handlungsspielraum, wie könnte sich vor diesem Hintergrund die Weltordnung weiterentwickeln und welche Rolle hat Europa dabei?“
Prof. Dr. Michael Staack, Jg. 1959, hat Politikwissenschaft, Neuere Geschichte und Öffentliches Recht in Berlin und Bonn studiert. Seit 2006 lehrt er Internationale Beziehungen an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Zuvor war er u.a. Professor an der Universität der Bundeswehr München (2001-2006) und Gründungsdirektor des von der Bundesregierung initiierten Instituts für Deutschlandstudien in Minsk/Belarus (1998-2001). Zudem absolvierte er Forschungsaufenthalte an führenden Think Tanks und Universitäten in den USA (Georgetown University, Brookings Institution) und China (Beijing University, Beijing Foreign Affairs University, Beijing Foreign Studies University, Tongji University Shanghai). Er gehörte der Hochrangigen Beratergruppe der Außenminister Deutschlands und Südkoreas zu den außenpolitischen Aspekten einer Wiedervereinigung Koreas an (2014-2017). Seine Forschungsschwerpunkte sind die deutsche Außenpolitik, Sicherheit und Zusammenarbeit in Ostasien mit einem Fokus auf China und Themen der Weltordnungspolitik, zum Beispiel Rüstungskontrolle.