Liebe Gemeinde und liebe Freundinnen und Freunde von Alt Pankow,
Sonntag Sexagesimäe – 60 Tage vor Ostern – , so steht es im liturgischen Kalender für den 4. Februar. Am Zuhören und am Vertrauen orientiert sich dieser Sonntag thematisch, und damit die Vorbereitung auf die Passionszeit. Kaum etwas fällt uns in diesen Zeiten so schwer wie Zuhören und Vertrauen. Hören auf das, was in uns ist, an Gutem und Zuversichtlichem, vertrauen auf das, was uns zugesagt ist, an Hoffnungsvollem und Tröstendem.
Die am Aschermittwoch beginnende Passionszeit lädt uns dazu ein, im Vertrauen auf das Gute zu leben, darauf, dass das, was wir an Gutem verbreiten, wächst und gedeiht.
Unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ist auf stetige Beschleunigung angelegt, und wir kommen allzu oft mit der Geschwindigkeit der sich überschlagenden Anforderungen und Belastungen nicht gut klar. Rückzug und „Entschleunigung“ machen aber auf Dauer nicht glücklich. Wir brauchen neue Formen, mit uns und dieser Welt in Beziehung zu treten, Ideen gegen die Entfremdung von uns selbst, von unseren Mitmenschen und letztlich auch von Gott als verlässlichem Grund unserer Lebensorientierung. Wenn wir einen Weg aus der Beziehungslosigkeit finden, Selbstwirksamkeit erfahren und die Glücksgefühle berührender Erlebnisse spüren, wird Neues entstehen.
„Die Hoffnung, die das Risiko scheut, ist keine Hoffnung Hoffen heißt, an das Abenteuer der Liebe glauben, Vertrauen zu den Menschen haben, den Sprung ins Ungewisse tun und sich ganz Gott überlassen.” Helder Camara |